Jüdisches Leben sichtbar machen
Jüdisches Leben sichtbar machen - die Synagoge Unterlindau 23 in Frankfurt
Eine Ausstellung vom 30. Mai bis 27. Juli 2025 im BIMU von Jugendlichen in Kooperation mit der Evangelisch-reformierten Gemeinde und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
Jugendliche aus der evangelisch-reformierten und französisch-reformierten Gemeinde haben in der Vorbereitung zu ihrer Konfirmation einen beinahe vergessenen Ort erforscht und zeigen ihre Ergebnisse in Zeichnungen, Rekonstruktionen und virtuellen Modellen. Die Ausstellung zeigt die Werke der Jugendlichen, ob aus Klemmbausteinen, Modelliermasse, Bleistift-Zeichnungen oder auch Architektur-Software. Es ist die Synagoge Unterlindau in einer Rekonstruktion in der “Minecraft”-Welt als Film zu sehen. Die Ergebnisse wurden am 10. November 2024 präsentiert und waren vom 11. bis 25. Mai 2025 in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Savignystrasse, zu sehen.
Dreißig Jahre nachdem Jüdinnen und Juden auch außerhalb der Frankfurter Judengasse leben durften, entsteht im Jahr 1893 in der Unterlindau 23 im Westend bei der israelitischen Religionsschule eine Synagoge mit 270 Plätzen. In ihr spiegelt sich das reiche jüdische Leben Frankfurts mit vielen bekannten Namen wie Jakob Horvitz, Franz Rosenzweig, Martin Buber, Erich Fromm und anderen. 1938 wird die Synagoge von Nazis überfallen und der Innenraum verwüstet. Nach der Deportation der Frankfurter Jüdinnen und Juden ist das Gebäude ein Lager für Zwangsarbeiter. 1944 wird das Gebäude bei einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Krieg in den 1950ger Jahren werden die Trümmer beseitigt. Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel an diesen lebendigen Ort jüdischen Lebens in Frankfurt am Main.
“Jüdisches Leben sichtbar machen - die Synagoge Unterlindau 23” ist eine Broschüre verfasst und herausgegeben von Stefanie Nathow, Buber-Rosenzweig-Institut der Goethe-Universität Frankfurt, und Daniel Fricke, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Gemeinde Frankfurt. Sie kann gegen einen Unkostenbeitrag von Euro 5.- erworben werden.