Ossuar aus Jerusalem
Ossuarien aus Jerusalemer Kalkstein sind typisch für Höhlengräber der Zeit Jesu. Solche Behälter enthielten die Gebeine von Verstorbenen der Zeitenwende. Heute ist es leer.
Die Hoffnung auf die Ankunft des Messias war zur Zeit der römischen Besatzung in Judäa stark. Dazu wurde auch die Auferweckung der Toten in Jerusalem erwartet. Viele Menschen sind dort in den Höhlen rund um die Stadt bestattet. Um Platz zu schaffen, hat man damals menschliche Überreste in Knochenkisten erneut beigesetzt.
Kalkstein war ein besonderes Material. Forscher*innen meinen, an dieser Bestattungsform lässt sich die aufkommende Hoffnung auf die leibliche Auferweckung zu jener Zeit ablesen: Für den Jüngsten Tag muss alles für die Auferstehung an seinem Platz sein. Daher werden die Knochen in einem Behältnis zusammen gefasst, um auf ihre Auferweckung zu warten.
Der Name „Kyria“ ist eingeritzt
Dieses Ossuar ist bemerkenswert, da ein Name eingeritzt ist. In aramäischen Buchstaben steht da der griechische Mädchenname „Kyria“. Da das Ossuar klein ist, nimmt man an, dass die Knochen eines verstorbenen Kindes dort beigesetzt wurden. Das Ossuar ist eine Leihgabe der Israelischen Antikenverwaltung an das Bibelhaus Erlebnis Museum.