Die Druckpresse
Der Nachbau einer Gutenberg-Presse steht in der Buchwerkstatt und vermittelt die mediale Revolution des 15. und 16. Jahrhunderts.
Auf der Druckwalze wird Farbe aufgetragen. Besucher*innen können sich in Führungen eine eigene Bibelseite drucken.
Die Druckpresse ist eine Weiterentwicklung, die auf den Mainzer Goldschmied Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg (um 1400-1468), zurückgeht. Sie beruht auf einer Spindelpresse, wie sie im 15. Jahrhundert auch für die Herstellung von Wein und Papier eingesetzt wird. Eine senkrechte Platte wird durch das Drehen einer Spindel abgesenkt, wodurch sich der Druck der Platte gleichmäßig auf eine darunter befindliche Unterlage auswirkt.
Von der Gutenberg-Bibel zur Reformation
Neu ist der Einsatz von sogenannten beweglichen Lettern. Gutenberg stellt einzelne, spiegelverkehrte Buchstaben aus Metall her. Aus diesen Lettern setzt er Wörter zu Zeilen und ganzen Seiten zusammen. Zwischen 1452 und 1455 druckt er so 180 Exemplare seiner berühmten Gutenberg-Bibel.
Die Gutenbergsche Druckmethode sorgt für eine Demokratisierung des Wissens. Bücher sind für eine immer größere Zahl von Menschen erschwinglich. Außerdem können Informationen und für die Mächtigen unangenehme Wissensinhalte nicht mehr so leicht zensiert werden, da sie mittels Buchdruck in großer Auflage schnell verbreitet werden können. Die Macht des neuen Mediums zeigt sich schon sehr bald: Der Erfolg der Reformation ist auch ein Erfolg von Gutenbergs Druckpresse.