Der Colosseum-Sestertius

Eine prächtige Arena für die Römer

Der römische Kaiser Vespasian beginnt im Jahr 72 nach Christus mit dem Bau des Colosseums. Als Bauplatz wählt er ein Grundstück, das sein Vorgänger Nero nach dem großen Brand von Rom im Jahr 64 an sich genommen hat. Das Geld für den Bau kommt aus Jerusalem. Vespasians Sohn Titus hat im Sommer des Jahres 70 Jerusalem eingenommen, wobei der Tempel zerstört wird. Er lässt die Ruinen plündern.

Nach dem Tod Vespasians folgt sein Sohn Titus als Kaiser im Jahr 79. Unter seiner Herrschaft wird das Colosseum vollendet: ein gewaltiges Bauwerk zur Demonstration der Macht und Größe des Römischen Reiches. Titus lässt den Colosseum-Sestertius anlässlich der Eröffnung des Colosseums im Jahre 80 oder 81 nach Christus prägen. Die Einwohner*innen des Reiches verehren die Kaiser in einem Kult gottähnlich.

Münze Colosseum

Colosseum-Sestertius

Die Flavier und die Weihnachtsgeschichte

Der Evangelist Lukas schreibt sein Evangelium vermutlich in den 80er Jahren des 1. Jahrhunderts. Er greift bei seiner Beschreibung der Geburt Christi auf Begriffe zurück, die dem hellenistisch-römischen Herrscherkult entstammen. Die Geburt eines Thronerben wie auch ein militärischer Sieg werden dort als Evangelion, als gute Nachricht, bezeichnet. Die Herrscher gelten als Retter, Friedensbringer und gelegentlich auch als menschgewordene Götter. Im Lukas-Evangelium ist der wahre menschgewordene Gott nicht der Kaiser, sondern Jesus Christus. Dieser Jesus Christus bringt den Frieden auf Erden. Er ist der Retter der Menschen. Der Friede, den er bringt, das ist nicht die Abwesenheit von Krieg nach einer blutigen Unterwerfung. Und seine Rettungstat besteht nicht darin, ein irdisches Reich gewaltsam zu erhalten. Er kommt nicht mit einer Armee. Er kommt auch nicht mit Pracht.

Seine Geburt findet nicht in den Palästen statt, sondern in einem einfachen Haus, das sich einfache Menschen mit ihren Tieren teilen müssen. Dieser wahre Gott liegt nicht in den Betten der Reichen, sondern in der Krippe der Tiere. Seine Besucher*innen sind nicht die Herren der Welt, sondern die einfachen Menschen, bei Lukas vertreten durch die Hirten. Dieser Gott ist für alle da. Aus Liebe erniedrigt er sich, um die Menschen zu erhöhen. Denn er kommt auf die Welt, um für die Menschen zu sterben und aufzuerstehen. Das ist das wahre Evangelion, die gute Nachricht.

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