Gott w/m/d

G*tt w/m/d – Geschlechtervielfalt seit biblischen Zeiten

Eine Ausstellung vom 23.06. bis 19.12.2021

Seit einigen Jahren öffnet sich die Gesellschaft zusehends für nicht binäre Geschlechtervorstellungen. Hitzig debattieren wir bisweilen über geschlechtergerechte Sprache. Es scheint eines der brennenden Themen unserer Gegenwart zu sein. Wer betroffen ist, weiß, dass dies keine Modeerscheinung ist. Diese Debatte ist uralt, das zeigen unzählige Belege: Archäologische Fundstücke, theologische und philosophische Aufzeichnungen oder Überlieferungen aus Alltagskultur und Kunst vergangener Epochen – die Objekte dieser Ausstellung eröffnen überraschende Blickwinkel, werfen erstaunliche Fragen auf und verweigern meist die einfachen Antworten.

Vom Altertum bis in die Gegenwart

Unterteilt in drei Abschnitte lädt die Ausstellung vom 23. Juni bis 19. Dezember 2021 ein, auf eine Spurensuche vom Altertum bis in die Gegenwart:

  • Die vielen Seiten G*ttes entdecken: Archäologie und Religion in Palästina-Israel
    Leihgaben aus internationalen archäologischen Sammlungen zeugen von der Vielfalt der Gottes- und Menschenbilder seit vorgeschichtlicher Zeit.
  • G*ttes Ebenbild: männlich und weiblich
    Den männlichen und weiblichen Zügen G*ttes entspricht die antike Vorstellung von einem androgynen Adam, eine verborgene Spur auch in Judentum und Islam bis hin zu christlichen Hermaphroditen in der Buchkunst.
  • G*ttes Ziel: Einheit in Vielfalt
    Im letzten Abschnitt richtet die Ausstellung ihren Blick auf unsere Gegenwart und gibt spielerisch Gelegenheit, sich mit dem eigenen Empfinden kritisch auseinanderzusetzen. Drei Interviews mit Expert*innen der Vielfalt von Geschlechtlichkeit stellen unsere Kategorien und Rollen infrage.

Die Göttin Aschera

Noch in biblischen Zeiten vor 3000 Jahren stand fest: Die Fruchtbarkeit des Bodens, der Tiere und der Menschen hängt von den Gottheiten ab. Eine Gottheit kann beides – zeugen und gebären. Das zeigen zum Beispiel viele kleine Keramikfigurinen der Göttin Aschera, die in Juda und Samaria noch fest in viele Haushalte gehörten, als schon längst die Zeiten des Monotheismus angebrochen schienen.

Der neue Adam

Als Gottes Ebenbild geschaffen, ist Adam die Blaupause für jede*n von uns. Was verrät das über den Menschen an sich, über Gott und viel wichtiger: über uns selbst? Die Alchimisten des Mittelalters fanden eine betörende Antwort: Gottes Ebenbild ist beides, männlich und weiblich, im Ursprung, als alles begann, und schließlich in Zukunft. In der neuen Schöpfung Gottes gilt dann nicht mehr männlich oder weiblich, sondern alle sind eins.

Conchita Wurst

Tom Neuwirth alias Conchita Wurst sagt: "Conchita" heißt "Wurst", weil es eben "wurscht" ist, woher du kommst und wen du liebst. Ob Haltungen wie diese auch schon zu biblischen Zeiten denkbar waren?

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Das Theaterprojekt zur Ausstellung

Jesus kommt in unsere Zeit als queere Person. Aus diesem Blickwinkel heraus erzählt Jesus die biblischen Geschichten auf ungewohnte Art und Weise: manchmal irritierend und zuweilen erhellend.

Das Theaterstück „Jesus, Queen of Heaven“ der englischen Transgender-Autor*in Jo Clifford wird erstmals in einer digitalen deutschen Fassung mit #Actout-Schauspieler* Brix Schaumburg aufgeführt.
Die Produktion wurde gefördert von der Hannchen-Mehrzweck Stiftung für schwul-lesbische Projekte.

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G*tt w/m/d virtuell erleben

Die Ausstellung G*tt w/m/d - Geschlechtervielfalt seit biblischen Zeiten ist weiterhin virtuell zu erleben. Begeben Sie sich auf die aufschlussreiche Reise von den frühen archäologischen Funden bis in unserer Gegenwart.

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